Tao Wing Tsun System

Wie der Name schon ausdrückt, geht es uns beim Tao Wing Tsun um eine "Vereinigung" des alten chinesischen Selbstverteidigungssystems Wing Tsun und der Lebensphilosophie des Taoismus.
Wing Tsun, Wing Chun, oder Yong Chun Quan existiert in vielerlei Ausprägungen und wird auch auf viele verschiedene Arten unterrichtet. In einigen wenigen Wing Chun Stilen wird von Wing Chun als einem inneren System gesprochen, die meisten anderen Stile haben dagegen gänzlich andere Interpretationen und definieren ihren Wing Chun Stil eher als ein hartes äußeres Kung Fu System.
In fast allen Wing Chun Stilen finden sich allerdings Trainingsanweisungen und Prinzipien, wie das sogenannte "Nachgeben", das "Kleben", oder der spezifische Umgang mit der Kraft des Gegners, die große Ähnlichkeiten mit den Prinzipien klassischer innerer Stile wie z.B. dem Tai Chi aufweisen.
In den meisten Wing Chun Stilen ist es dann allerdings auch so, dass die "taoistischen" oder "inneren" Elemente, wie das oben schon genannte "Nachgeben", das "Kleben", oder der flexible Umgang mit der Kraft des Gegners durch mehr oder weniger harte Blockbewegungen ersetzt werden, so reine Lippenbekenntnisse bleiben und keinerlei praktische Umsetzung erfahren.
Es wird nicht am Gegner "geklebt", entstehende Lücken werden durch dynamische Aktionen mehr oder weniger überbrückt, ankommende Kräfte werden nicht umgangen und abgeleitet, sondern es wird geblockt und mit eigener Kraft gegen die Aktion des Gegners gehalten. 
Wir setzen diese Elemente anders um und wollen uns damit von der Mehrzahl aller Wing Chun Stile unterscheiden.
Auch ähneln sich die Trainingsmethoden in beiden Systemen, im Tai Chi z.B. das Tui-Shou die "fühlenden Hände" und im Wing Tsun das Chi Sao die "klebenden Arme".
Diese beiden Methoden sollen unter anderem das "Anhaften", das "Folgen", oder das "Nachgeben" trainieren.
Hinter diesen Aspekten steht der gleiche Grundgedanke. Man soll sich an den Gegner und seine Aktionen dranhängen, an ihm kleben, um so über den Tastsinn Informationen über seine Absichten zu sammeln, ihm keinen Raum für seine Aktionen zu lassen und auch den passenden Moment für eigene Aktionen finden.

Diese Übungen sollen also die Feinfühligkeit ausbilden und den ganzen Körper sensibler machen.
Um diese Attribute zu erlernen, schult das Tao Wing Tsun im Chi Sao insbesondere die sensitive Wahrnehmung und die gesamte Körperstruktur wird durch entspanntes Üben gelockert.
Handeln Sie nach dem ersten Kraftprinzip im Wing Chun:
"Mach Dich frei von Deiner eigenen Kraft" und biete keinen eigenen Wiederstand, dies ist die Grundvoraussetzung um die eigene Sensivität zu verbessern. Nach einiger Zeit des Trainings werden Sie sich natürlicher und freier bewegen können und große Fortschritte in Ihren Selbstverteidigungsfähigkeiten machen. Diese Art zu üben verhilft Ihnen ganz nebenher auch noch zu mehr körperlicher Fitness, Flexibilität und Gesundheit.